Deutsch-Russisches Museum Berlin Karlshorst
Das Gebäude „Zwieseler Straße 4“ steht unter Denkmalschutz. Es wurde als „Kameradschaftsheim“ der Pionierschule I gebaut und ging später als „Offizierskasino der Festungspionierschule“ in die Weltgeschichte ein. In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 fand hier mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa statt. Das Haus wurde von 1945 bis 1963 nacheinander durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland, die Sowjetische Kontrollkommission in Deutschland und den sowjetischen Stadtkommandanten genutzt. Hier fanden die Treffen der alliierten Stadtkommandanten im sowjetischen Sektor statt. 1966 beschloss der Militärrat der in der DDR stationierten Streitkräfte ein Museum unter der Bezeichnung „Sturm auf Berlin“ zu schaffen. In der Folgezeit hatte es als „Kapitulationsmuseum“ oder auch „Sowjetisches Armeemuseum“ einen festen Platz in der Geschichte der DDR. Ein Besuch gehörte zum Pflichtprogramm vieler Armeeeinheiten, Brigaden aus Betrieben, Pionier- und FDJ-Gruppen.
Nach Umbau und Neukonzeption als Deutsch-Russisches Museum, fand am 8. Mai 1995 die Wiedereröffnung statt. Es handelt sich um ein weltweit einzigartiges Museum, in dem sich die ehemaligen Kriegsgegner ihrer gemeinsamen Geschichte stellen.
Wolfgang Schneider
Quellen
- Bärbel Laschke, Walter Fauck, Jürgen Weyda, die Denkmale, Teil 1, Kulturring in Berlin e.V., S. 20
- Berliner Zeitung, 4.12.1966, 5.11.1992, 10.5.1993
- Wolfgang Schneider, Standorte, Von der Luftschiffhalle zur Gartenstadt, Kulturring in Berlin e.V.
- Landesdenkmalamt Berlin: Denkmaldatenbank des LDA Berlin und „Denkmale der Alliierten“
- www.berlin.de/landesdenkmalamt/denkmale/denkmale-der-alliierten
Deutsch-Russisches Museum Berlin Karlshorst
Zwieseler Straße 4 / Rheinsteinstraße
(Ort der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, ehem. Kapitulationsmuseum der DDR, ehem. Hauptquartier der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland SMAD, ehem. Offizierskasino der Pionierschule I der Wehrmacht 1937)
Bauherr: Deutsche Wehrmacht
Architekt: unbekannt
Baubeginn: 1936
Eröffnung: 1. April 1937
Denkmal: Baudenkmal und Gesamtanlage ehem. Pionierschule der Wehrmacht